Can|cun [:scene & seen]

Cancun, so lehrt uns Alejandro als wir das erste Mal mexikanisches Meer sehen, bedeute aus Maya übersetzt „Schlangennest“. Der Puls schlägt binnen einer Sekunde wild gegen unseren Kiefer. Wir bewegen blitzschnell unseren Kopf, um die Umgebung zu überprüfen. Wir haben ja wie immer keine Vorinformation zur Umgebung. Uff!….

Unser neuer mexikanischer Kumpel aus dem Flieger, mit dem wir gestern gelandet sind, lacht. Und beruhigt uns. Früher haben hier wohl viele Schlangen ihre Eier gelegt. Wir seien hier und heute jedoch sicher. Die lägen nur noch im Dschungel.

Auf dem Weg zum Strand habe ich Warnschilder für Alligatoren gesehen. Ich hatte vergessen danach zu fragen, weil mich immer wieder das schimmernde Türkis in seine Aura zog. Wie hypnotisiert.

Doch jetzt fällt es mir wieder ein. Diese Schilder. Diesmal kann Alejandro nicht entwarnen. Alligatoren seien in den Nebenströmen absolut gängig. Dort also niemals Füße reinhängen – Gut zu wissen!

Cancun ist voll von touristischen Ausflugsangeboten und Shoppingmeilen. Letzteres – so dachte ich – sei von Vorteil. Denn auf den ersten Metern auf mexikanischen Boden als wir ein paar Pesos wechseln wollen, hat es mir meine langjährig treuen Vollleder-Flip-Flops zerfetzt.

In Mittelamerika angekommen, ist eine Flip-Flop-Suche zur größten Herausforderung geworden. Warum? – Ich suche etwas Schlichtes und Bequemes. Backpacker alltagstauglich. Beides hat bei Schuhmode für Frauen hier ganz offensichtlich nichts verloren. Flip-Flops mit Absatz, zum um die Fesseln Schnüren… Die Jungs waren mit mir – ungelogen – in JEDEM Schuhladen, um einfache Flip-Flops zu finden. Doch alles glitzert, schimmert, ist zu klein (obwohl ich nur ne 37 bis 38 bin), oder ist mit einer Blasengarantie versehen.

Im letzten Laden werden wir endlich fündig. Es ist ein Allerlei-Laden. Darin hätte ich niemals Flip-Flops vermutet. Man kann dort Handys, Roller, Kochtöpfe und Betten kaufen. Und dann halt auch Flip-Flops. Loco Mexico!

Alle sind erleichtert. Um die Männer tat es mir sehr leid. Aber auch um mich. Denn ich bin durch sämtliche Shoppingmalls Barfuß gelaufen. Wer es nachfühlen will, der verbringe einen Tag im Breuningerland, im Rhein-Neckar-Zentrum, im KDW oder wie sie auch alle heißen, die dem hießigen hier ähneln.

Und, wie ist die Vorstellung – wohin schaut ein Schuhverkäufer zuerst? :-)
Versucht den Tag als Aschenputtel und denkt an mich!

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