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Zwei|tau|send|drei|zehn [:celebrate]

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Warum befüllen Südamerikaner selbst gebastelte Puppen mit Feuerwerkskörpern und Stroh?

Diese Frage haben wir uns in der letzten Woche mehrfach gestellt. Die Antwort, die wir bald erhielten: Weil sie das Schlechte eines Jahres auf diese Puppe projizieren und jene in der Silvesternacht verbrennen. So starten sie das Jahr nur mit dem Guten. Eine schöne Idee!

Vor jedem Haus und manchmal auch vors Auto geklemmt haben wir etliche dieser sogenannten Años Viejos (wörtlich übersetzt „das alte Jahr“) begutachtet. Erst vorgestern haben wir einen Haufen von 15 Años Viejos bei unserer Einfahrt nach Ecuador bestaunt.

Nachdem wir es schätzen, Bräuche mitzufeiern, stehen wir natürlich auch um Mitternacht mit unserem Año Viejo bereit. Doch was ist das Schlechte aus 2013, das wir verbrennen wollen?

Zweitausenddreizehn war ein Jahr intensiver Lebenszeit! Ein besonderes Jahr, das ein Glücksgefühl in uns hervorruft. Ein Jahr, das mit sehr viel Arbeit und Organisation begann. Die Früchte: Unsere beruflich temporären Zwischenbesetzungen liefen reibungslos. Das freut uns mindestens genauso sehr, wie unser persönliches Reiseerlebnis.

Wir haben viel gelernt: Vor allem über uns selbst. Eng damit verbunden auch über das Wesen von Partnerschaft. Und natürlich über Menschen und Kulturen. Unzähligen Eindrücken spüren wir nach: Momenten, Sprachen, Gerüchen, Geräuschen, Geschmäckern, Gefühlen. Gewiss ist das erst der Anfang. Daheim und mit etwas verstrichener Zeit werden wir uns mit Sicherheit nochmals bewusster darüber werden. Es war ein Jahr, in dem wir manchmal einfach nur Tränen in den Augen hatten vor Glück.

Doch wo Sonne ist, ist auch Schatten. Was wollen wir verbrennen? Konflikte vielleicht?!

Was man auf unseren Bildern nicht sieht: Manchmal sind wir auch fast durchgedreht. Denn an manchen Tagen kamen Gedanken, die mich oder Simon bedrückten. Und zwar viel intensiver als je zuvor in unserem Leben.

Warum bei allem Sonnenschein? – Weil wir nichts hatten, was uns von dem schlechten Gedanken abgelenkt hat. Kein geordneter Alltag, der mindestens 10 stundenlang unser Gedankengut blockiert. Keine gewohnten Zufluchtsorte, die uns ein vertrautes Gefühl von Geborgenheit gaben…

Glaubt uns, Freiheit kann auch sehr anstrengend und intensiv sein :-)

Doch dann löste sich das Ganze beispielsweise während einer Bus- und Zugfahrt auf und Simon oder ich begannen zu strahlen. Von innen heraus. Wie oft habe ich dabei auf mich selbst geguckt und mich mit mir gefreut. Oder auf Simon und ihn innerlich beklatscht. Denn wir sind gewachsen: Wir sind bewusst durch unschöne Gedanken gegangen. Nicht unbedingt weil wir wollten. – Wer will sich schon mit ungemütlichen Themen in seinem Kopf auseinandersetzen?

Wir haben das oftmals nur deshalb gemacht, weil es schlichtweg keinen Ausweg gab. Wir fanden diese inneren Konfliktphasen abscheulich. Doch deren unangenehme Auflösung hat die Strahlkraft und die Authenzität unseres Lächelns intensiviert. Es kitzelt uns manchmal wortwörtlich vom kleinen Fußzeh bis in die Kopfhaut.

Deshalb: Nein, wir würden diese Konfliktphasen nicht in einen Año Viejo stecken. (Und diese Momente haben auch nur den winzigsten Teil der Reise ausgemacht.)

Was stecken wir nun heute Nacht in unseren Año Viejo?

….Situationen und Momente fliegen an uns vorbei.

Jetzt haben wir noch 4 Stunden bis zum neuen Jahr und wissen, was wir in unsere Puppe stecken: Auch wenn wir bewusste Menschen sind – unsere Unbewusstheit wollen wir in den Año Viejo stecken!

Von was sprechen wir? Auch wenn wir uns mit unseren Mitmenschen freuen, sind wir manchmal neidisch gewesen. Auch wenn wir gelassen sind, waren wir manchmal gierig. Auch wenn wir entspannt sind, waren wir manchmal ungeduldig. Auch wenn wir mutig sind, waren wir manchmal ängstlich. Auch wenn wir in Vieles vertrauen, waren wir manchmal misstrauisch. Auch wenn wir offen sind, waren wir manchmal unehrlich. Und auch wenn wir einen klaren Verstand haben, plagte uns manchmal die Verblendung.

In einigen Situationen waren diese Eigenschaften einfach nur menschlich. Ab und an waren sie aber auch unnötig und Resultate von vermeidbarer Unbewusstheit. Deshalb wollen wir den unnötigen Anteil dieser Trübgeister in unseren Año Viejo stecken, 2013 verabschieden und 2014 begrüßen.

Wir senden Euch herzliche Grüße aus Quito, Ecuador! Wir wünschen uns heute beim Anzünden auch für Euch, dass das Schlechte aus 2013 dort bleibt und ihr mit dem Guten nach 2014 startet!

Euer Simon und Eure Manu

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Fe|liz Na|vi|dad [:celebrate]

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Liebe Familie, liebe Freunde! Es wird ungewohnt sein dieses Fest ohne Euch zu feiern. Wir denken fest an Euch und wir wünschen Euch allen wundervolle Tage der Weihnacht!

Wie wir den Tag verbringen? Das war und ist die begehrteste Frage. Und wir haben uns dies zu Beginn der Reise auch gefragt – Sollen wir etwas Besonderes für uns buchen? Sitzt man zu zweit verloren da und hat Heimweh? Wie ist Weihnachten bei strahlendem Sonnenschein und in kurzen Hosen?…

…Ehe wir wieder Zeit hatten darüber nachzudenken, landeten wir auch schon in offenen kolumbianischen Armen.

Zunächst haben wir ein Abschiedsfrühstück in der Finca von Miguel und seiner Familie, wo wir nun eine Woche das wundervolle Sein in der Zona Cafetera genießen durften. Danach fahren wir weiter nach Cali. Dort fegen die sogenannten „Feria de Cali“. Diese Festwoche ist einer der Höhepunkte, die Kolumbien zur Weihnachtszeit zu bieten hat: Sieben Tage Salsa-Party.

Doch nicht nur lateinamerikanische Rhythmen warten dort. Sondern auch sieben ortsansässige Freunde, die wir vor drei Wochen an unserem ersten Tag in Kolumbien kennengelernt haben. Sie haben in der selben Unterkunft ihren Urlaub gemacht, in der wir in Cartagena ankamen nach dem Segeln.

Uns erwartet Maria mit ihrer Mama Mayu zum Mittagessen und am Abend sind wir dann zum Festmahl bei Sebastian und seiner Familie eingeladen. Wir sind aufgeregt, gespannt und ahnungslos, wie sich das so gestaltet.

Eins ist sicher: Die Vorstellung, dass Santa bei 35 Grad im Schneeschlitten Geschenke bringt ist ne harte Nummer :-)

Feliz Navidad!

P.S.: Das Bild habt ihr meiner lieben Kollegin Vanessa zu verdanken. Sie hat sich von uns den nächsten Drink aus der Zipfelmütze gewünscht. Hat Spaß gemacht. Denn es hat jedem vor Ort ein Lächeln ins Gesicht gezaubert! Dankeschön :-)