Bei|jing 30.04. – 09.05. [:city summaries ]

Beijing ist eine fanstastische Stadt! Von dem Chinesen Marcel (ein 29-jähriger Deutschsstudent) erfahren wir am Tag der Abreise, dass der Name „Stadt im Norden“ bedeutet. Was bedeutet die Stadt nach 10 Tagen für uns? Ein wundervoller Anfang einer Reise, der Inspiration und Irritation und manchmal auch ein bisschen Sehnsucht nach einem ordentlichen (stillen!) Örtchen ausgelöst hat.

Im Reich der Mitte wird gerotzt, gerülpst und gefurzt. Die ersten schmatzenden Frauenlippen am Restauranttisch und das erste „direkt neben uns Rotzen“ halten wir zunächst für einen Zufall. Doch nach den Tagen in Beijing und einigen Ausweichmanövern gegen Weiss, Gelb oder Grün, sei dies als gängig verifiziert. Im Dreams Travel Hostel buchen wir unsere traumhafte Tour zur Ming Tomb chinesischen Mauer. Der Tourguide verweist darauf, dass diesem Gerotze oftmals gesundheitliche Aspekte zu Grunde lägen. Der Luftverschmutzungswert hatte während unserer Tage einen Maximalwert von 200, was offenbar das 10fache von dem, was gesund ist, ist. Beijing hatte wohl aber vor einigen Monaten sogar noch Werte um die 800. Simon hat bereits ab Tag 2 Halsweh, beim Schniefen waren die Taschentücher schwarz. Nach der Weiterreise nach Xian ist beides weg: Nicht ganz unbedenklich. Auch die chinesischen Toiletten sind für das, was wir gewohnt sind, ein echter Bruch. Es sind Löcher, oftmals mit stechendem Uringeruch. Wenn man Glück hat, sind die Kabinen getrennt. Wenn man weniger Glück hat, sind sie getrennt, aber nicht verschließbar. Und wenn man ganz wenig Glück hat, sitzt man im 10cm Abstand ohne Trennwand nebeneinander. Augen (Ohren und Nase) zu und durch!

Warum finden wir Beijing toll? Die Stadt ist bunt, sie ist ein kulinarisches Paradies, es gibt allerlei Märkte zum Schlendern und einige zum Verhandeln, viel Kunst, mannigfaltige verzaubernde Bauten, billige Taxen, lustige Nachtmärkte, ergreifendes soziales Leben in den Parks, ein gutes Metronetz und ständig trifft Tradition auf Moderne. Jeder wurschtelt sich durch in dem Getummel dieser Großstadt. Mit zwei Jobs, weshalb einige beim einen davon einfach einnicken. Mit Meditationen mittten beim Laufen (oftmals rückwärts, Obacht!). Oder auch im zweispurigen Straßenverkehr mit 6 Fahrzeugen. Darunter verstaubte Schubkarren, Rikschars und die neuesten Large Versions europäischer Topautomarken.

„Die Stadt im Norden“ ist keineswegs mit überhaupt einer westlichen Stadt vergleichbar. Mit einem Kulturschock ist bei uns aber trotzdem weit gefehlt. Sprachbarrieren hin oder her – denn Englisch spricht hier keiner. Da wir aber dank Armin (Papa meiner Freundin Sophie), der sozusagen Beijing Experte ist, einen sehr guten Zugang zur Stadt haben, bekommen wir von Beijing kaum genug und verlängern unseren Aufenthalt sogar um ein paar Tage. Fürsorglich gibt er uns Tipps, Kontakte, eine Metrokarte, unternimmt einige Highlights gemeinsam mit uns und zuletzt schenkt er uns seine Gastfreundschaft für die Verlängerung. Er war der zentrale Ausgangspunkt für uns, einen solch einzigartigen, touristischen und nicht-touristischen Einblick in die Stadt bekommen zu haben. Daneben waren seine Deutschstudenten – Kathrin, Tina, Marcel und Henry – tolle und hilfsbereite Gefährten.

Zuletzt erhalten wir auch beim Couchsurfing in einem typischen Hutong nahe der verbotenen Stadt bei den Kanadiern Ira und Rachel einen authentischen Einblick zum Leben in Beijing. Und unser erstes Eselfleisch zu Essen :-)

Temple of Heaven Schaut in die Kategorien, um eine Idee von „Eat“, „Pray“, „Scene and Seen“, „Fullfilled Wishes“, „Sleep“ und „On the Way“ zu bekommen.